Grundsteinlegung für Bildungs-Oase
Kartusche mit Unterlagen für die Nachwelt an der Landvolkshochschule einzementiert
Landläufig vermutet man eine Grundsteinlegung vor Baubeginn. Die Leiterin der Landvolkshochschule (LVHS) in Niederalteich, Helga Grömer, weiß, dass diese Tradition auch bei einem bestehenden Rohbau durchaus Sinn macht, da man schließlich schon etwas vorzeigen kann und auch eine Mauer braucht, um die Kartusche mit Unterlagen für die Nachwelt einzementieren zu können. Gut 60 Beteiligte des Projektes und Ehrengäste konnte Grömer am Donnerstag begrüßen. Neben Domkapitular Monsignore Josef Fischer waren von der kirchlichen Seite auch Diözesanbaumeister Jochen Jarzombek und Generalvikar Dr. Klaus Metzl vertreten.
Zwei Mittelpunkte
Als Träger der Einrichtung war die Diözese Passau maßgeblich bei der Planung und Finanzierung beteiligt. So waren Helmut Voggesberger und Jürgen Stadler vom Diözesanvermögensrat sowie Dekan Heinrich Blömecke und Dekanatsratsvorsitzender Rolf Schwinger anwesend. Das Kloster wurde von Abt Marianus Bieber und Pater Johannes Hauck vertreten. Grußworte sprachen stellvertretender Landrat Josef Färber und Bürgermeister Albin Dietrich sowie Domkapitular Josef Fischer.
Er interpretierte die Ellipsenform des Neubaus: Eine Ellipse habe immer zwei Mittelpunkte, daher sei es die Aufgabe der Bildungseinrichtung, Anspruch und Wirklichkeit in den Fokus zu stellen.
Die Einrichtungsleiterin freute sich auch über die Vertreter vom Kindergarten, Petra Nadolny, und vom Gotthard-Gymnasium, Schulleiter Johann Lummer. Stellvertretend für alle an der Planung und Projektleitung Beteiligten und die ausführenden Firmen standen das Architekturbüro Bert Reiszky und Projektleiter Christian Aigner. Grömer bedankte sich bei allen Mitarbeitern der Landvolkshochschule und des Trägervereins. Nach einer kurzen Andacht und dem Segen durch Generalvikar Metzl wurde die Kartusche in einer Maueraussparung einzementiert.
Neubau nach Flut nötig
Die Metallkapsel mit eingraviertem Logo der LVHS enthält unter anderem Euromünzen, einen Rosenkranz, eine Tageszeitung und eine Fotoliste aller derzeitigen Mitarbeiter. Neubauten und Renovierungsmaßnahmen waren nötig geworden, da 2013 das Hochwasser sämtliche Kellerräume der Bildungseinrichtung unbenutzbar gemacht hatte. So wird der Altbau im Zuge der Verlegungen von Versorgungsleitungen komplett saniert.
Im Westen steht bereits der ellipsenförmige Rohbau, in dem Seminarräume, ein Aufenthaltsraum und ein Bierstüberl genutzt werden können. Die Bezeichnung Ideenschmiede leitet sich unter anderem davon ab, dass an der Stelle des Neubaus einst die alte Dorfschmiede stand.
Im kommenden Jahr soll im Osten der LVHS ein kleinerer Bau begonnen werden, der in erster Linie für die Einrichtung einer Kapelle gedacht ist. Ein geordneter Seminarbetrieb wird in absehbarer Zeit wieder aufgenommen werden können. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme werden voraussichtlich bei 6,8 Millionen Euro liegen, wie Projektleiter Christian Aigner mitteilte. Sie wird in zwei Bauabschnitten realisiert.
Der erste Abschnitt soll im Frühjahr fertiggestellt werden, der Abschluss der Gesamtmaßnahme ist dann für das Frühjahr 2019 geplant. Nach der Umbaumaßnahme ist die LVHS wieder auf neuestem hygienischen und technischen Stand. Durch die Zimmersanierung soll der Aufenthalt der Gäste noch angenehmer gestaltet werden.